Reifenratgeber Deutschland 2025: Alles, was Sie über die Auswahl der richtigen Reifen wissen müssen

Die richtige Reifenwahl ist entscheidend für Sicherheit, Fahrkomfort und Wirtschaftlichkeit Ihres Fahrzeugs. In Deutschland, wo wechselnde Wetterbedingungen und strenge gesetzliche Vorgaben herrschen, wird die Auswahl noch wichtiger. Dieser umfassende Ratgeber für 2025 hilft Ihnen, durch den Dschungel an Reifentypen, Kennzeichnungen und Serviceangeboten zu navigieren, damit Sie eine fundierte Entscheidung treffen können.

Reifenratgeber Deutschland 2025: Alles, was Sie über die Auswahl der richtigen Reifen wissen müssen

Die Wahl der richtigen Reifen für Ihr Fahrzeug ist mehr als nur ein notwendiger Kostenfaktor – sie ist eine wichtige Investition in Ihre Sicherheit und Fahrleistung. Als einziger Kontaktpunkt zwischen Ihrem Fahrzeug und der Straße übernehmen Reifen zahlreiche kritische Funktionen: Sie übertragen Brems- und Antriebskräfte, sorgen für Lenkpräzision und dämpfen Unebenheiten. In Deutschland, mit seinen vielfältigen Straßen- und Wetterbedingungen, ist die richtige Reifenwahl besonders relevant. Dieser Ratgeber bietet Ihnen alle wichtigen Informationen für eine fundierte Entscheidung im Jahr 2025.

Arten von Autoreifen in Deutschland

In Deutschland werden Reifen hauptsächlich in drei Kategorien eingeteilt, die jeweils für spezifische Jahreszeiten und Wetterbedingungen konzipiert sind:

Sommerreifen sind optimiert für Temperaturen über 7°C und bieten hervorragende Haftung auf trockenen und nassen Straßen. Sie zeichnen sich durch eine härtere Gummimischung aus, die bei höheren Temperaturen weniger Rollwiderstand erzeugt und somit den Kraftstoffverbrauch senkt. Die Profilgestaltung ist auf die Ableitung von Regenwasser ausgerichtet, um Aquaplaning zu verhindern.

Winterreifen hingegen sind für Temperaturen unter 7°C entwickelt. Ihre weichere Gummimischung bleibt auch bei Kälte flexibel und bietet dadurch bessere Traktion auf Schnee und Eis. Das tiefere Profil mit speziellen Lamellen sorgt für verbesserten Grip auf winterlichen Straßen. Seit 2010 gilt in Deutschland die situative Winterreifenpflicht.

Ganzjahresreifen stellen einen Kompromiss dar und kombinieren Eigenschaften beider Reifentypen. Sie sind mit dem M+S-Symbol (Matsch und Schnee) sowie dem Alpine-Symbol (Schneeflocke) gekennzeichnet und erfüllen die gesetzlichen Anforderungen für Winterbedingungen. Sie bieten eine praktische Lösung für Regionen mit milden Wintern, können jedoch bei extremen Bedingungen nicht die Leistung spezialisierter Reifen erreichen.

Gesetzliche Anforderungen für Reifen in Deutschland

Die deutsche Gesetzgebung stellt klare Anforderungen an die Bereifung von Fahrzeugen, die jeder Autofahrer kennen sollte:

Die situative Winterreifenpflicht (§2 Abs. 3a StVO) schreibt vor, dass bei winterlichen Straßenverhältnissen wie Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch oder Reifglätte nur mit geeigneten Reifen gefahren werden darf. Als wintertauglich gelten Reifen mit dem Alpine-Symbol (Schneeflocke). Das früher ausreichende M+S-Symbol allein ist für Reifen, die nach dem 1. Januar 2018 produziert wurden, nicht mehr ausreichend.

Die Mindestprofiltiefe beträgt in Deutschland gesetzlich 1,6 mm. Für Winterreifen empfehlen Experten jedoch mindestens 4 mm, um ausreichend Sicherheit zu gewährleisten. Die Profiltiefe kann mit einer 1-Euro-Münze überprüft werden: Verschwindet der goldene Rand im Profil, sind noch etwa 3 mm vorhanden.

Seit 2018 ist das EU-Reifenlabel Pflicht, das Auskunft über Kraftstoffeffizienz (A bis G), Nasshaftung (A bis G) und externes Rollgeräusch (in Dezibel) gibt. Ab 2025 werden diese Angaben noch detaillierter und umfassen auch Informationen zur Haltbarkeit und zum Abrieb.

Die Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) sind seit 2014 für alle Neuwagen Pflicht und warnen bei Druckverlust, was die Sicherheit erhöht und den Kraftstoffverbrauch optimiert.

So wählen Sie die richtigen Reifen aus

Die Auswahl der passenden Reifen erfordert die Berücksichtigung mehrerer Faktoren:

Zunächst müssen Sie die korrekten Reifendimensionen für Ihr Fahrzeug ermitteln. Diese finden Sie in der Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein), im Handbuch Ihres Fahrzeugs oder auf dem Aufkleber in der Fahrertür bzw. an der Tankklappe. Die Reifengröße wird in einem Format wie 205/55 R16 91V angegeben, wobei 205 die Reifenbreite in mm, 55 das Verhältnis von Höhe zu Breite in Prozent, R16 den Felgendurchmesser in Zoll, 91 den Lastindex und V den Geschwindigkeitsindex darstellt.

Der Einsatzzweck Ihres Fahrzeugs spielt eine entscheidende Rolle. Für Vielfahrer auf Autobahnen sind Reifen mit geringem Rollwiderstand und hoher Laufleistung optimal. Sportliche Fahrer profitieren von Reifen mit besserer Haftung und Präzision, während für Familienautos oft Komfort und niedrige Geräuschentwicklung im Vordergrund stehen.

Achten Sie auf die Qualitätsmerkmale wie das EU-Reifenlabel und unabhängige Testberichte von Organisationen wie ADAC, GTÜ oder Auto Bild. Diese bewerten Reifen nach verschiedenen Kriterien wie Bremswegen, Handling, Aquaplaning-Verhalten und Verschleiß.

Das Herstellungsdatum ist ebenfalls wichtig, da Reifen auch bei Nichtgebrauch altern. Es ist als vierstellige Zahl auf der Reifenflanke eingeprägt (z.B. “2525” für die 25. Woche 2025). Experten empfehlen, keine Reifen zu kaufen, die älter als zwei Jahre sind, und Reifen nach spätestens acht Jahren auszutauschen, unabhängig vom Verschleiß.

Professioneller Reifenservice vs. Selbstmontage

Bei der Reifenmontage stehen Autobesitzer vor der Wahl zwischen professionellem Service und Eigenleistung:

Die professionelle Reifenmontage bietet zahlreiche Vorteile. Fachbetriebe verfügen über spezialisierte Ausrüstung für präzise Montage und Wuchten, was Vibrationen und ungleichmäßigen Verschleiß vermeidet. Zudem bieten sie fachgerechte Entsorgung alter Reifen, Beratung zur Reifenwahl und oft zusätzliche Services wie Einlagerung von Saisonreifen. Moderne Werkstätten können auch die Kalibrierung von Reifendrucksensoren (RDKS) durchführen, was bei neueren Fahrzeugen unerlässlich ist.

Die Selbstmontage hingegen erfordert Grundkenntnisse, geeignetes Werkzeug und körperlichen Einsatz. Sie kann Kosten sparen, birgt jedoch Risiken wie unsachgemäße Montage oder Beschädigung der Felgen. Zudem ist das Auswuchten ohne Spezialgeräte nicht möglich, was zu Vibrationen und ungleichmäßigem Verschleiß führen kann. Die Entsorgung alter Reifen kann zusätzliche Kosten verursachen.

Schnellvergleichsübersicht (2025)


Reifentyp Optimale Einsatzzeit Vorteile Nachteile Durchschnittspreis pro Reifen
Sommerreifen April bis Oktober Bessere Haftung bei Wärme, geringerer Kraftstoffverbrauch Ungeeignet bei Temperaturen unter 7°C 60-200€
Winterreifen November bis März Bessere Traktion bei Kälte und Schnee, gesetzlich vorgeschrieben Höherer Verschleiß bei Wärme 70-220€
Ganzjahresreifen Ganzjährig Praktisch, keine Wechselkosten Kompromiss bei Leistung, höherer Verschleiß 80-250€
Premium-Reifen Je nach Typ Beste Sicherheitswerte, längere Haltbarkeit Höherer Anschaffungspreis 120-350€
Budget-Reifen Je nach Typ Günstiger Anschaffungspreis Oft schlechtere Nasshaftung, kürzere Lebensdauer 40-120€

Preise, Rates, oder Kostenschätzungen in diesem Artikel basieren auf den neuesten verfügbaren Informationen, können sich jedoch im Laufe der Zeit ändern. Unabhängige Recherche wird empfohlen, bevor finanzielle Entscheidungen getroffen werden.


Die Reifenwahl ist eine wichtige Entscheidung, die Ihre Sicherheit, den Fahrkomfort und die Betriebskosten Ihres Fahrzeugs maßgeblich beeinflusst. Mit dem Wissen über die verschiedenen Reifentypen, gesetzlichen Anforderungen und Auswahlkriterien können Sie eine fundierte Entscheidung treffen. Berücksichtigen Sie dabei immer Ihre individuellen Fahrbedürfnisse, die vorherrschenden Wetterbedingungen in Ihrer Region und Ihr Budget. Regelmäßige Wartung und rechtzeitiger Reifenwechsel sind ebenso wichtig wie die richtige Auswahl, um maximale Sicherheit und Leistung zu gewährleisten.